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Mit strategischer Personalplanung und Weiterbildung dem Fachkräftemangel begegnen

Mit strategischer Personalplanung und Weiterbildung dem Fachkräftemangel begegnen

May 2024

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Fehler der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft vermeiden!

In jüngster Zeit ist zu beobachten, dass sich vermehrt Wohnungs- und Immobilienunternehmen bei der Suche nach Talenten und Experten unterstützen lassen. Speziell Führungskräfte werden wie in allen Branchen händeringend gesucht. Die Immobilienwirtschaft scheint davon aktuell besonders stark betroffen. Warum ist das so? Ein Blick auf die Branche zeigt beispielhaft, was bei der Personalplanung vieler Firmenleitungen im Land falsch läuft.

In der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sind mehr als ein Viertel aller Fachkräfte und über ein Drittel aller Führungskräfte älter als 55 Jahre. Dieser Anteil an Beschäftigten wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Demgegenüber stehen bekanntermaßen deutlich geburtenschwächere Jahrgänge, die nachrücken können, bis hin zur Generation Z, die eine völlig andere Vorstellung vom Arbeits- und Privatleben hat als vorangegangene Arbeitsgenerationen. Das Streben nach Verantwortung im beruflichen Kontext ist in dieser Generation deutlich schwächer ausgeprägt und der Leistungsgedanke wird anders interpretiert. Bei diesen Randbedingungen muss man kein Mathematikprofessor sein, um auszurechnen, dass sich die Situation weiter verschärfen wird. Diese Entwicklung hat sich nicht überraschend ergeben, sie war bereits seit geraumer Zeit absehbar. 

Vakanzen frühzeitig prognostizieren, um gegensteuern zu können

Das Problem ist, dass viele Unternehmen, nicht nur in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, keine strategische Personalplanung betrieben haben und diese bis heute vermissen lassen. Vakanzen können so nicht frühzeitig prognostiziert werden. Logischerweise ist es dann auch nicht möglich, kluge Vorkehrungen zu treffen, um Engpässen entgegenzuwirken. Dabei ist das Aufsetzen einer einfachen Personalstatistik schon ein guter Anfang. Die Unternehmensleitung muss sich einen Überblick darüber verschaffen, zu welchem Zeitpunkt Beschäftigte aus dem Job ausscheiden werden und welche potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolger dann bereitstehen. Es muss geklärt sein, ob diese in der Lage sind den Leistungsumfang des Vorgängers zu tragen. Ist das nicht der Fall, müssen Kandidaten von außerhalb des Unternehmens gesucht und gefunden werden. Zusätzlich muss in diese Überlegungen einbezogen werden, dass es immer auch eine natürliche Fluktuation gibt, die die Nachfolge nicht erst mit dem Rentenalter zum Tragen bringt, sondern bereits viel früher, wenn Krankheit, familiäre Gründe oder ein großartiges Angebot vom Marktbegleiter dazu geführt haben, dass eine Führungskraft das Unternehmen verlässt.

Das Problem ist, dass viele Unternehmen keine strategische Personalplanung betrieben haben.

Wohnungs- und Immobilienunternehmen im Besonderen haben es zudem lange Zeit verpasst, sich als attraktive Arbeitgeber im Arbeitsmarkt zu präsentieren. Das fällt der Branche nun auf die Füße. Gerade in den Führungsetagen dieser Unternehmen ist jetzt ein Umdenken gefragt. Die notwendige Transformation lässt sich nicht einfach mit dem Verweis auf vergangene Erfolge aussitzen. Führungskräfte mit einem frischen Blick können in diesen Umbauprozess wichtige Impulse einbringen. Gerade die Perspektive von Frauen ist hier vorteilhaft. Doch weibliche Führungskräfte fehlen gerade bei Mittelständlern und Familienunternehmen an allen Ecken und Enden. Auch in diesem Bereich besteht erheblicher Aufholbedarf.

Jetzt in Weiterbildung investieren

Trotz der wirtschaftlichen Probleme vieler Projektentwickler und Bauträger (Stichwort: Baukrise) suchten 2023 vier von zehn Wohnungs- und Immobilienunternehmen intensiver denn je nach Fach- und Führungskräften. Speziell für Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften ist das Personal zum entscheidenden Faktor geworden. Bei diesen Bestandshaltern besteht ein enormer Fachkräftebedarf. Vor diesem Hintergrund schockiert mich ein Ergebnis des vom Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Auftrag gegebenen HR-Monitors: Trotz des gewaltigen Personalbedarfs zögern die befragten Unternehmen noch immer, ihre Weiterbildungsbudgets im nötigen Maße anzupassen. Ein weiteres Zögern wäre der nächste Fehler der Branche. Das Fachkräftepotenzial, das derzeit in den am Neubau orientierten Teilbranchen freigesetzt wird, müssen die Bestandshalter jetzt für sich nutzen. Ansonsten gehen der Branche dauerhaft Fachkräfte verloren, die dann auch nach Ende der Baukrise nicht wiederkommen. Scheinbar haben Teile der Branche den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt.

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